Besser erhaltene Windmühlen stehen übrigens in
den anderen Ortsteilen von Alpen: Die so genannte Mosters Mühle
in Menzelen-Ost wurde um 1865 erbaut und ist heute noch im
vollen Umfang betriebs- bzw. mahlfähig. Eine weitere, aber nicht
mehr funktionsfähige Mühle, da ihr das Flügelkreuz fehlt, findet
man in Menzelen-West, genauer gesagt: im Dörfchen Bönning-Rill. Sie wurde ungefähr zur gleichen Zeit
errichtet. Auch sie trägt den Namen Mosters Mühle, weil sie ab
1910 von einem Vetter des Müllers in Menzelen-Ost betrieben wurde.
Unbedingt sehenswert im insgesamt rund 4000 Einwohner zählenden Dorf
Menzelen sind auch der Froschbrunnen am Marktplatz und die gotische Pfarrkirche St. Walburgis aus dem 15.
Jahrhundert. Ihr hoher Turm ist mit vielen Spitzbogenblenden
ansehnlich geschmückt.
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Froschbrunnen |
  
historische Windmühlen in Menzelen-Ost und in Bönning-Rill; Pfarrkirche St. Walburgis
Die mittlerweile flügellose Mühle im
Ortsteil Bönninghardt wurde wie ihre Schwestern in Menzelen
ebenfalls in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Zur
gleichen Zeit erhielt das kleine Dorf auch eine evangelische und
eine katholische Kirche. Die eine wurde zwischen 1851 und 1868, die andere 1864 erbaut. Rund 100
Jahre vor der Entstehung der beiden Sakralbauten hatten sich hier wie im 30 Kilometer entfernten
Goch
Kolonisten aus der Pfalz angesiedelt. Zuerst wohnten sie in
Erdlöchern, dann in so genannten Plaggenhütten. Eine
Rekonstruktion solch schlichter Hütten kann man sich heute
im Dorf neben der katholischen Kirche anschauen.
  
Bönninghardt: Windmühle, evangelische und katholische Kirche, Plaggenhütten
Der Name Bönninghardt bezeichnet übrigens nicht
nur das Dorf, sondern auch einen Höhenzug, eine eiszeitliche
Endmoräne, auf dem der kleine Ort am Niederrhein liegt. Oben
wurde ja schon erwähnt, dass die Landschaft auf dem Gemeindegebiet
von Alpen für niederrheinische Verhältnisse relativ hügelig ist.
Außerdem sind Wälder, Wiesen, Weiden, Felder und vereinzelte
Bauernhöfe charakteristisch für das Landschaftsbild.
Wanderer und Radfahrer werden sich also im größtenteils land- und
forstwirtschaftlich genutzten Alpener Gemeindegebiet außerordentlich wohl
fühlen.

Umgebung von Veen
Landschaftlich besonders reizvoll ist auch die
Gegend um den Ortsteil Veen. Eine Vielzahl von
Einfamilienhäusern im etwas größeren Dorf lässt auch hier
vermuten, dass der Ort nach dem 2. Weltkrieg erheblich baulich erweitert
wurde. Die größtenteils angenehme Außenwirkung dieser modernen Gebäude wird wie
an vielen anderen Orten am Niederrhein auch durch einen liebevoll
gepflegten Vorgarten bestimmt. Es ist für jeden Einwohner und
Besucher unverkennbar, dass man sich in einer Gartenbauregion
aufhält. Ältestes Gebäude im Dorf ist die Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie stammt noch aus dem
Mittelalter und erhielt schließlich 1458 ihr heutiges
Erscheinungsbild. Ihr wuchtiger Turm kann sicherlich beeindrucken. Direkt
neben der Kirche befindet sich die Grundschule, ein Bau aus den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts, und das
Heimatmuseum Veen. In
unmittelbarer Nähe hat sich außerdem ein schönes Gebäudeensemble
aus der Zeit um 1900 erhalten. Damals baute man noch im erhabenen
Stile des Historismus, wobei man sehr viel Mühe auf eine prächtige
Fassadengestaltung legte.

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